Am Dienstag, den 15. Mai 2018 machten sich die 3AK und die Schüler der 3BK, die am Fach IKUS bei Frau Prof. Fritz teilnehmen, auf den Weg zum Haus der Geschichte in St. Pölten. Dort wurde uns die Geschichte der Frauenrechte nähergebracht.
Am Anfang hat man uns amerikanische Werbungen aus den 50er bis 70er Jahren gezeigt, wo die Frau unterdrückt und minderwertig dargestellt wurde. Durch diese Werbungen stieg auch der Gewaltkomplex gegenüber der Frau.
Im Mittelalter war das Leben der Frau nicht leicht. Sie durfte vom Mann geschlagen werden und hatte nichts zu sagen. Juristisch gesehen durfte die Frau entscheiden, wen sie heiraten wollte, jedoch passierte dies in der Praxis kaum bis gar nicht. Falls die Frau nicht heiratete, wurde sie in ein Kloster geschickt. Außerdem galt eine Frau, die nicht die Hausarbeit machte, die rothaarig war, die viele Warzen und Sommersprossen hatte oder die an einem Sonntag geboren wurde als Hexe. Viele unschuldige Frauen wurden im 16. Jahrhundert gejagt und getötet, da man glaubte, sie bereicherten sich an der Hexerei.
Bis zum Jahr 1740 wurde Österreich von männlichen Habsburgern regiert, dies sollte sich aber ändern. Nach dem Tod von Kaiser Karl IV. stellte sich die Frage wer der neue Kaiser wird. Da es keine männlichen Nachkommen gab, wollte Maria Theresia Kaiserin werden. Sie wurde jedoch nie Kaiserin, aber sie war von 1740 bis 1780 Königin von Ungarn und Kaiser wurde ihr Mann Franz Stefan von Lothringen. Sie hat die Schulpflicht in Österreich eingeführt.
Obwohl es die Schulpflicht bereits seit 1774 gab, eingeführt durch Maria Theresia, hatte man sozusagen in den ersten 5 Jahren auf die Mädchen „vergessen“. Und selbst als die Mädchen endlich das Recht hatten die Schule zu besuchen, durften sie die Matura nicht abschließen.
Erst 1895 schloss die erste Frau ihr Studium an der Universität Wien ab und wurde dadurch auch die erste Ärztin. Ein wichtiger Meilenstein, wenn man bedenkt, dass es die Universität Wien bereits seit 1365 gab.
Ein weiterer wichtiger Faktor in der Geschichte der Frauenrechte ist die Industrielle Revolution. Als die Dampfmaschine und andere Erfindungen die Handarbeit ablösten, mussten die Frauen die damals typischen Frauenberufe ausüben. Fabrikarbeiterinnen, Dienstmädchen und Köchinnen waren die meist vertretenen Berufe. Sie sorgten damit zusätzlich für die Familie. Obwohl die Frauen zusammen mit den Männern in den Fabriken arbeiteten, verdienten sie nur einen Bruchteil des Lohnes der Männer. Die Konsequenz war, dass Frauen den Männern die Arbeitsplätze wegnahmen, denn sie waren billige, leicht ersetzbare Arbeitskräfte.
Diese Umstände waren der Grund für die ersten politischen Frauenvereine. Diese setzten sich sehr stark für eine politische und eheliche Gleichberechtigung ein, doch zuerst ohne Erfolg. Nach dem ersten Weltkrieg und nach dem Ende der Monarchie machten sich diese Vereine stark für ein Frauenwahlrecht und 1919 gab es endlich die erste Wahl, an der Frauen aktiv und passiv wahlberechtigt waren. Im Verlauf der Zeit gibt es weibliche Abgeordnete, doch die positive Entwicklung nahm ein rasches Ende mit dem Anschluss an Nazi Deutschland. Die Nationalsozialisten sahen die Frau als Mutter vieler gesunder Kinder. Frauen in Führungspositionen durfte es nicht geben, ebenso wenig wie in der Medizin und im Recht. Für Frauen mit besonders vielen gesunden Kindern gibt es sogar Auszeichnungen wie das Mutterkreuz.
Als der Krieg endlich zu Ende war, mussten die Frauen, die schweren Trümmer und Überreste aufräumen und haben sich dadurch einen neuen sozialen Status erarbeitet. Anfangs noch eingedämmt durch die Besatzung der Sowjets, doch ab dem Staatsvertrag 1955, gibt es die neue Frauenbewegung, die für Gleichberechtigung kämpfte und der wir auch viele Erfolge zu verdanken haben.
Verfasser: Rinor Sekiraqa, Adam Mallaew, 3AK