Am 9. März 2017 besuchte uns Herr Freiwirth, der Geschäftsführer des Keramikgroßhandels ARTE VIVA, und hielt einen Vortrag über sein Unternehmen und das Geschäftsleben in China. Er ist seit 17 Jahren Eigentümer der Firma und hat bereits Niederlassungen in Deutschland, Österreich und Hong Kong. Darüber hinaus wohnt er in Straßburg und verbringt jedes Jahr mindestens 3 Monate in China. Daher konnte er uns einiges über die besonderen Umgangs-formen in China erzählen.
Begrüßung
Ein wesentlicher Aspekt ist die Begrüßung, auch wenn sich viele Chinesen schon angewöhnt haben, statt der Verbeugung, die Hände zu schütteln, sind sie immer noch sehr berührungsempfindlich. Besonders wichtig ist, dass man immer eine Visitenkarte mit sich führt und die-se mit beiden Händen überreicht und auch mit beiden Händen annimmt. Im Allgemeinen ist die hierarchische Rangfolge in China von großer Bedeutung, denn der Ranghöchste erhält meist den Vortritt (z.B. beim Vorstellen).
Verhandlungen
Bei Verhandlungen ist besonders darauf zu achten, dass die Chinesen nicht „Nein“ sagen, weil sie sonst ihr Gesicht verlieren. Das heißt, egal welches Angebot man ihnen macht, sie werden immer „Ja“ sagen, auch wenn sie schon im Vorhinein wissen, dass es nicht machbar ist. Dies kann auch Probleme bei der Qualität mit sich bringen. Wenn man zum Beispiel sagt, dass man ein bestimmtes Produkt in einer bestimmten Qualität haben möchte, aber dafür einen zu niedrigen Preis zahlt, kann es passieren, dass der Chinese zwar den Auftrag annimmt, aber die Qualität dann nicht der geforderten entspricht.
Qualität
Trotz schlechter Qualität oder schlechter Arbeit sollte man dies nie einem Chinesen direkt sagen, weil sonst wieder die Gefahr besteht, dass er sein Gesicht verliert. Man sollte lieber harmonisch vorgehen und gleich Verbesserungsvorschläge bereithalten oder es ihnen zeigen, wie man es richtig machen muss.
Geschäftsessen
Ein weiterer Punkt sind Essen und Trinken. Bei Geschäftsessen muss man darauf achten, dass man keinen Alkohol trinkt, auch nicht dann, wenn man einen angeboten bekommt. Außerdem sollte man es vermeiden, während des Essens, Themen wie Politik oder Geschichte anzusprechen. Stattdessen könnte man sich stundenlang über den guten chinesischen Tee unterhalten.
(Alexandra Bertl, Vanessa Bicek
Prof. Bauer, Prof. Klammer)